Die Herkunft der Pharaoameise
Die Pharaoameise stammt ursprünglich aus Indien. Ihren Namen verdankt sie dem Umstand, dass ihre erste Beschreibung an Exemplaren vorgenommen wurde, die in den Mumien der ägyptischen Pharaonen gefunden worden sind. Sie gelangte erst im 19. Jahrhundert nach Europa und Deutschland.
Wie sehen Pharaoameisen aus?
Arbeiterinnen: Körperlänge 1.5 - 2.5 mm, bernsteingelb mit etwas dunklerer Hinterleibsspitze
Königin: 3.5 - 4.5 mm lang, dunkelbraun
Männchen: 2.8 - 3.0 mm lang, schwarz
Was fressen Pharoameisen?
Die Nahrung ist sehr abwechslungsreich und besteht vorwiegend aus proteinhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch und Fischprodukten und Käse aber auch Marmelade, Honig, Schokolade, Brot, Gebäck sowie tote und lebende Insekten gehören zur Nahrung der Pharaoameise.
Die Lebensweise der Pharaoameisen
Pharaoameisen sind staatenbildende Insekten mit hoch entwickelter Kommunikationsfähigkeit durch chemische Signale. Ein Volk hat oftmals zahlreiche Königinnen (polygyn). Dies führt zu einer erleichterten Bildung von Tochterkolonien und kann zusammen mit Alarm- und Fluchtverhalten zu gebäudeübergreifenden Befallsausbreitungen führen.
Die Nester der Pharaoameisen sind oftmals nicht auffindbar bzw. nur schwer oder überhaupt nicht zugänglich. So kommen sie bspw. in Hohlwänden oder Maschinentoträumen vor.
Welchen Schaden richten Pharaoameisen an?
Trotz ihrer geringen Körpergrösse sind sie in hohem Masse lästig. Die Pharaoameisen fallen nicht nur zu Hunderten und Tausenden über Lebensmittel aller Art her, sondern sie dringen auch in Betten der Bewohner vor.
Die Pharaoameise kann wegen ihrer geringen Grösse in „dichte“ Verpackungen, medizinische Geräte sowie sterile Schläuche eindringen und diese kontaminieren.
Die hohe Gefährlichkeit ist in ihrer besonderen Nahrungswahl begründet. Pharaoameisen bevorzugen proteinhaltige Nahrung. So decken ihren Eiweissbedarf auch aus den menschlichen und tierischen Ausscheidungen, Urin, Fäkalien, Sputum usw., ja sogar aus Wundeiter, an den zu gelangen sie unter die Verbände kriechen. In Krankenhäusern dürften sie somit als Überträger von Hospitalismuskeimen gelten.
Wie werden Pharaomeisen bekämpft?
Die versteckte Lage der Nester und die Nahrungskette von Arbeiterin zu Königin machen eine Sprüh- oder Spritzbehandlung mit normalen Insektiziden und Verfahren recht schwierig. Ein Abtöten der Arbeiterinnen außerhalb des Nestes bringt keinen Erfolg, da im Nest recht bald Ersatz geschaffen wird. Zudem wandern die restlichen Pharaoameisen ab und tauchen an anderer Stelle im Gebäude wieder auf.
Deshalb gilt: Auf keinen Fall Insektizide bei einem Befall mit Pharaoameisen spritzen oder sprühen!
Zur effektiven Bekämpfung werden Köderverfahren eingesetzt, die mit langsam wirkenden Fraßwirkstoffen eine Befallstilgung ermöglichen. Eine regelmäßige Nachkontrolle ist unabdingbar.